03. März 2023

Mit enkelfähigen Lösungen im Markt herausstechen

Enkelfähigen Unternehmen gehört die Zukunft. Davon sind wir bei Haniel überzeugt. Die Weichen für eine erfolgreiche Transformation hin zu Geschäftsmodellen, die aufgrund ihres nachhaltigen Angebots erfolgreich sind, stellen wir bereits jetzt: mit enkelfähigen Produkten, Dienstleistungen und Lösungen, die wir gemeinsam mit unseren Portfoliounternehmen in unterschiedlichsten Branchen entwickeln. Eine entscheidende Rolle spielen dabei die Kolleg:innen aus dem Innovations-, Category- und Produktmanagement.

Für seine Leistungsmarke "terra" setzt ratioform auf besonders nachhaltige Verpackungslösungen: etwa kompostierbare, recyclebare oder recycelte Produkte. Bei den Kunden des Unternehmens kommt das gut an. Der Anteil von enkelfähigen Produkten am Gesamtumsatz von ratioform hat sich inzwischen verdoppelt.

Sie kennen nicht nur genau die Bedürfnisse ihrer Kunden, sondern haben auch den gesamten Lebenszyklus ihrer Produkte im Blick, von der Rohstoffgewinnung bis zur Entsorgung. Mit ihrer Expertise sind sie somit unverzichtbar, um eines von Haniels strategischen Zielen zu erreichen: Bis zum Jahr 2025 wollen wir 70% unseres Umsatzes mit enkelfähigen Produkten und Lösungen erzielen. Hier stellen wir drei Kolleg:innen vor, die jeden Tag genau daran arbeiten.

Nachhaltigkeit hält Einzug in den Versandhandel

Am Anfang der Entwicklung eines enkelfähigen Produkts stehe immer das Mindset eines Unternehmens, sagt Daniela Senkbeil von der TAKKT Division I&P: „Wenn wir Nachhaltigkeit ernst meinen, dann muss sich das auch in der DNA eines Unternehmens widerspiegeln.“ Als Vice President Category Management verantwortet Daniela das Produkt- und Portfolio-Management in der Industrial & Packaging Division, kurz I&P, der TAKKT Group. Gemeinsam mit ihrem Team arbeitet sie daran, den Enkelfähig-Ansatz in den Marken der Division I&P und speziell im Produktportfolio zu verankern. So sind zum Beispiel Verpackungen im Bereich des Versandhandels eine große Herausforderung für den Umweltschutz. Und dennoch ist klar: Ganz ohne Verpackungen geht es meist nicht.

Daniela Senkbeil, Vice President Category Management der TAKKT-Divison "I&P".

Produktlinie "terra" bedient Nachfrage nach umweltschonenden Materialien

Daniela und ihre Kolleg:innen haben es sich deshalb zum Ziel gemacht, ihren Kunden die nachhaltigste Auswahl an Verpackungsmaterialen zur Verfügung zu stellen, die auf dem Markt zu finden ist – zum Beispiel mit der Produktlinie „terra“ der Marke ratioform. Mit diesem Angebot treibt die I&P-Marke ratioform aktiv einen Trend der Branche voran, davon ist Daniela überzeugt: „In den nächsten Jahren wird sich die Verpackungsindustrie dahin weiterentwickeln, dass herkömmliche Materialien immer mehr reduziert und gegen neue und nachhaltigere ausgetauscht werden.“ Wie das aussehen kann, zeigt ratioform schon heute: Stroh statt Styropor zur Isolierung, biologisch abbaubare Polsterung, Müllbeutel aus recyceltem Wildplastik – eine nachhaltigere Alternative lässt sich für die meisten Artikel finden.

Produkte aus Materialien, die Emissionen, Schadstoffe und Plastikmüll vermeiden, werden von den Kunden der ratioform immer stärker nachgefragt: „Wir messen schon heute den Umsatz, den wir mit enkelfähigen Produkten erzielen. Auf einer Skala von 1 bis 5 müssen diese Produkte mindestens eine 3 in unserem Bewertungssystem Enkelfähig Score erzielen“, erklärt Daniela. „Die Produktlinie terra hat zum Beispiel einen Score von 4,6.“ Das komme an im Markt: Seit Beginn der Initiative habe sich der Anteil von enkelfähigen Produkten am Gesamtumsatz von ratioform verdoppelt, so Daniela. Dies sei ein toller Ansporn für ihr Team, weiter an der Entwicklung enkelfähiger Lösungen zu arbeiten und ihre Kunden mit immer neuen Angeboten zu begeistern. 

Ingo Hamel, Head of Innovation R&D beim Verpackungsmaschinenhersteller Rovema.

Im Supermarktregal liegen recyclefähige Verpackung im Trend

Nah an den Bedürfnissen der Kunden arbeitet auch Ingo Hamel, Head of Innovation R&D beim Verpackungsmaschinenhersteller Rovema. Das Unternehmen stellt hauptsächlich Maschinen für die Lebensmittelindustrie her, die zum Beispiel Nudeln oder Kaffee nach den individuellen Spezifikationen der Hersteller verpacken können. Dass der Trend zu nachhaltigen Verpackungen auch in der Lebensmittelindustrie Einzug gehalten hat, weiß Ingo genau. Damals als Konstrukteur bei Rovema eingestiegen, beobachtet er die Entwicklung des Verpackungsmarktes bereits seit über 24 Jahren: „Was früher ganz selbstverständlich in Plastik verpackt wurde, soll heute immer häufiger in Papiertüten oder komplett recyclefähigen Folien im Supermarktregal stehen.“

Etwa 130 Materialtests für das passende Set-up aus Maschine und Packstoff

Enkelfähige Lösungen sind im Fall von Rovema also zum Beispiel Maschinen, die diese neuen Werkstoffe verarbeiten können – keine Selbstverständlichkeit in diesem hochspezialisierten Segment. Schon kleine Abweichungen in der Stärke des Papiers oder der Beschichtung müssen bei der Konfiguration einer Maschine berücksichtigt werden. „Unser Service umfasst sowohl die Beratung zu geeigneten Packstoffen als auch den Verkauf einer passenden Maschine oder gar die Umrüstung einer bereits vorhandenen“, erklärt Ingo. Grundlage hierfür bietet der enge Austausch mit Werkstoffherstellern und das regelmäßige Testen von neuen Verpackungsstoffen – meist im Auftrag von bestehenden oder potenziellen Kunden. Pro Jahr testen Ingo und sein Team rund 130 neue Materialien in Rovemas 1000 m2 großen Technikum. Die Ergebnisse erlauben es in den Ingenieur:innen und Techniker:innen, ihre Maschinen stets auf die neuesten, innovativen Verpackungsmaterialien einzustellen und Rovemas Angebot so enkelfähig weiterzuentwickeln.

„Wenn ein Kunde sich für eine unserer Verpackungsmaschinen entscheidet, dann geht er eine langjährige Partnerschaft ein, denn unsere Maschinen tun ihren Dienst viele Jahrzehnte“, sagt Ingo. So eine Partnerschaft besteht auch seit vielen Jahren zwischen Rovema und dem Nudelhersteller Bernbacher. Im Jahr 2018 entschied das familiengeführte Unternehmen, die Verpackung seiner Nudelprodukte Stück für Stück von Plastikfolie auf Papier umzustellen. Ein Projekt, bei dem Rovema seither mit viel Know-how unterstützt: In enger Zusammenarbeit mit dem Werkstofflieferanten und dank zahlreicher Tests konnten die Expert:innen Bernbachers bestehende Rovema-Maschinen so umrüsten, dass sie das ausgewählte Papier mit der gleichen Zuverlässigkeit verarbeiten können wie die zuvor genutzte Folie. Jetzt finden Konsumenten viele Sorten Bernbacher Nudeln, zum Beispiel „Bio Dinkel“, in neuen Papierverpackung im Regal.

CWS denkt in zirkulären Modellen

Der Einsatz neuer, umweltschonenden Materialien ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu Enkelfähigkeit – letztendlich ist der Anspruch jedoch, wo immer möglich einen komplett zirkulären Produktlebenszyklus zu ermöglichen. Vorreiter für solche Lösungen ist im Haniel-Portfolio der Hygiene-Serviceanbieter CWS. „Die Frage ‚Wie müssen wir unsere Produkte konzipieren, um die Materialkreisläufe sicherzustellen?‘ stellt CWS bereits ganz zu Beginn der Entwicklung“, erläutert Daniel Georg Oberle. Als Produktmanager hat er direkten Einfluss auf die Gestaltung des Angebots von CWS und darauf, wie nachhaltig bestehende und neue Lösungen werden. Daniel sieht eine erhöhte Nachfrage nach enkelfähigen Produkten über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg: „Nachhaltigkeit ist für unser Geschäftsmodell nicht nur „nice to have“, sondern essenziell für unsere langfristige Konkurrenzfähigkeit. Dafür haben wir bei der CWS bereits früh die Weichen gestellt und können im Vergleich zu unserer Konkurrenz agieren statt nur zu reagieren.“ 

Daniel Georg Oberle, International Senior Product Manager bei der CWS Group.

Zirkulär statt linear

Gemäß dem Ansatz "Produkte als Servicelösung" versucht CWS, seine Produkte so lange wie möglich im Servicekreislauf zu halten.

Kundenaustausch ist unverzichtbar

In der Strategie von CWS spielen enkelfähige Produkte und Services eine zentrale Rolle: Bis 2025 soll die Mehrheit des Neugeschäfts mit enkelfähigen Angeboten erzielt werden. Dazu will das Unternehmen seine Produkte und Services stetig weiterentwickeln. Für Daniel ist hierfür der Austausch mit Kunden unverzichtbar – egal ob mit neuen oder solchen, die CWS seit langem treu sind: „Von ihnen erhalte ich sehr viel wertvolles Feedback. So werden die Bedürfnisse und Ansprüche direkt in den Produktentwicklungsprozess einbezogen.“

Recycelte PET-Flaschen als Material für "GreenMats"

Auch CWS nutzt den Enkelfähig Score, um verschiedene Lösungen anhand ihrer Nachhaltigkeit und Profitabilität vergleichbar zu machen. Die Bewertung baut auf eine umfassende Lifecycle-Analyse auf, bei der die Lebensspanne des Produkts von der Rohstoffgewinnung bis zur Entsorgung untersucht wird. Kurz: Nachhaltigkeit wird bei CWS ganzheitlich betrachtet. „Unsere nachhaltigsten Schmutzfangmatten GreenMats sind hier ein schönes Beispiel“, erzählt Daniel. „Wir verwenden recycelte PET-Flaschen als Material – für viele sind die Matten schon allein deshalb enkelfähig. Aber unsere GreenMats können mehr: Wir verwenden durchgefärbtes Polyestergarn, das sich im Zeitverlauf nicht auswäscht. Das führt nicht nur zu einer hohen Farbstabilität, sondern verlängert auch die Lebensdauer der Matte.“ Zusätzlich, erklärt er, benötigten die neuen Matten nach dem Waschen 25 Prozent weniger Zeit zum Trocknen – das habe einen großen Energiespareffekt. Am Ende ihrer Einsatzdauer würden die Matten zudem in einem Downcycling-Prozess weiterverarbeitet. All dies führt zu einem beachtlichen Enkelfähig Score von 4,5.

 „Eben dieser Ansatz – Produkte so lange wie möglich im Kreislauf zu behalten und nachhaltig zu wirtschaften – spornt mich ganz persönlich an und hat mich dazu bewegt, CWS auf diesem Weg begleiten zu wollen“, erklärt Daniel.

Autorin

Julia Heitmann

Nordlicht mit neuer Wahlheimat am Rhein. Leitet bei Haniel die Kommunikation und schreibt am liebsten über Held:innen hinter den Kulissen. Lieblingsorte auf dem Enkelfähig Campus: das Museum und der Fitnessraum.
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