02. April 2020 Pressemeldungen

Haniel startet Transformation erfolgreich

  • Profitables Wachstum und Nachhaltigkeit im Fokus
  • Portfolioumbau begonnen und neues Führungsmodell etabliert
  • Nach Metro-Ausstieg rund 1,7 Milliarden Euro für weitere Portfolioentwicklung verfügbar
  • Umsatz und Operatives Ergebnis unter Vorjahr
  • Ergebnis vor und nach Steuern deutlich gestiegen
  • Corona-Krise erlaubt keine belastbare Prognose für das Jahr 2020

Duisburg, 2. April 2020. Das Family-Equity-Unternehmen Haniel hat 2019 erfolgreich damit begonnen, das Portfolio und das Unternehmen zukunftssicher und wachstumsstärker weiterzuentwickeln. Mit einem spezifischen Investment-Ansatz vereint Haniel eine konsequente Ausrichtung an Nachhaltigkeitskriterien mit klarer Performance-Orientierung. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen Fortschritte beim Umbau des Portfolios gemacht und ein neues Führungsmodell etabliert. Trotz der gebremsten Konjunktur und den Sonderaufwendungen für die Transformation konnte Haniel das Ergebnis vor und nach Steuern steigern. 

„Wir wollen Haniel wieder auf Wachstumskurs bringen und nachhaltig für die Zukunft ausrichten“, sagt Haniel-Vorstandsvorsitzender Thomas Schmidt. „Im vergangenen Jahr haben wir deshalb in unsere Transformation investiert und einen nachhaltigen Investment-Ansatz entwickelt. Gemeinsam wollen wir die Kultur, das Portfolio und das Führungsverständnis von Haniel neu ausrichten – zu einem modernen und wachstumsstarken Unternehmen.“

Nachhaltiges Portfolio im Fokus    
Haniel hat sich dem Ziel verpflichtet, Wert für Generationen zu schaffen. Die strategische Neuaufstellung legt drei klar definierte Themenfelder für künftige Investitionen fest: People, Planet, Progress. Entsprechend wird das Unternehmen nur in Geschäftsmodelle investieren, die einen positiven Beitrag zu einer lebenswerten Zukunft leisten. Konkret orientiert sich Haniel dabei an den Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen sowie wirtschaftlichen Megatrends.

Haniels ganzheitlicher Investitionsansatz deckt dabei den gesamten Geschäftslebenszyklus ab. Neben der Übernahme von Unternehmen in reiferen Phasen wird Haniel im Wesentlichen über Fonds rund 500 Millionen Euro in Unternehmen investieren, die sich in einer früheren Entwicklungsphase befinden. Erste Investments wurden bereits getätigt. Damit will Haniel frühzeitig am Wachstum partizipieren und zusätzlich Diversifizierungschancen nutzen. Als Regional Cornerstone Investor wird Haniel unter anderem 30 Millionen Euro in den niederländischen Fond Gilde Healthcare V investieren, der sich auf Medizintechnik, digitale Gesundheit und Therapeutika konzentriert.

Mit dem Umbau des Portfolios hat Haniel bereits begonnen: Am 6. November 2019 hat das Unternehmen weitere 12,5 Prozent der Anteile an der METRO AG an EP Global Commerce, kurz EPGC, verkauft. Haniel beendete damit sein über 50-jähriges Metro-Engagement. Zum 31. Juli 2019 hat Haniel außerdem CWS-Anteile in Höhe von 17,81 Prozent von Rentokil Initial erworben und ist somit wieder alleiniger Eigentümer des Geschäftsbereichs CWS. Nach dem Verkauf der Metro-Anteile verfügt Haniel zum 31. Dezember 2019 über finanzielle Mittel von 1,7 Milliarden Euro für den Erwerb weiterer Geschäftsbereiche.

Auch die Geschäftsbereiche erweiterten ihre Portfolios. So hat zum Beispiel CWS mit dem Erwerb des Waschraumhygienespezialisten Vendor das Kerngeschäft gestärkt, im Wachstumsmarkt Reinraum zwei strategische Akquisitionen auf den Weg gebracht und mehrere regionale Unternehmen im Bereich Brandschutz übernommen. TAKKT erwarb XXL Horeca, einen niederländischen E-Commerce-Anbieter von Gastronomieausstattung. Insgesamt hat Haniel im Jahr 2019 unter Einbezug des CWS-Restanteilserwerbs durch Akquisitionen rund 550 Millionen Euro in den Portfolioumbau investiert.

Neues Führungsmodell als Erfolgsfaktor
Zum 1. Juli 2019 folgte Thomas Schmidt als Vorstandsvorsitzender auf Stephan Gemkow, der das Unternehmen in freundschaftlichem Einvernehmen mit den Gesellschaftern verlassen hat. Thomas Schmidt ist bereits seit 2017 Vorstandsmitglied der Haniel-Holding und war bis zur Übernahme des Vorsitzes in Personalunion Vorsitzender der Geschäftsführung von CWS. 

Mit einer deutlich schlanker und fokussierter aufgestellten Holding sieht sich Haniel in der Rolle des strategischen Architekten, der die Beteiligungsunternehmen aktiv entwickelt. Das heißt auch, dass die Holding die Geschäftsbereiche stärker steuert als bisher. „Basis der Zusammenarbeit ist unser performance-orientiertes Führungsmodell, der sogenannte Haniel Operating Way oder HOW“, so Haniel-CEO Thomas Schmidt. „So stellen wir sicher, dass alle eine einheitliche Führungskultur teilen und bei Strategie, Umsetzung und Talentmanagement gemeinsam in die richtige Richtung gehen.“
Im Rahmen der Neuausrichtung hat der Aufsichtsratsvorsitzende Franz M. Haniel das laufende Jahr als richtigen Zeitpunkt gesehen, die Transformation des Unternehmens durch einen Generationenwechsel auf der Gremienseite zu unterstützen. Er übergibt Ende April sein Amt an Doreen Nowotne. Sie wird damit die erste familienfremde Aufsichtsratsvorsitzende in der Unternehmensgeschichte.

Transformation und schwache Konjunktur belasten Umsatz und Operatives Ergebnis
Der Haniel-Konzern erzielte im Jahr 2019 insgesamt einen Umsatz von 4.533 Millionen Euro, was einem Rückgang von 3 Prozent entspricht. Das Operative Ergebnis lag im Jahr 2019 mit 255 Millionen Euro unter dem Wert des Vorjahres in Höhe von 301 Millionen Euro. Grund war insbesondere die deutlich schwächere operative Entwicklung der Geschäftsbereiche ELG und TAKKT sowie höhere Einmalaufwendungen für Programme zur Kostensenkung und -flexibilisierung in der Gruppe. Erfreuliche Ergebniszuwächse konnten die Geschäftsbereiche CWS und BekaertDeslee erwirtschaften.

Vor- und Nachsteuerergebnis deutlich gestiegen
Das Ergebnis vor Steuern, welches sich neben dem Operativen Ergebnis aus dem Beteiligungs¬ergebnis sowie aus dem Ergebnis aus Finanzierungstätigkeit zusammensetzt, war im Vorjahr durch massive Wertberichtigungen auf die Finanzbeteiligung CECONOMY belastet und stieg daher im Berichtsjahr von -475 Millionen Euro auf 175 Millionen Euro an. CECONOMY trug mit 41 Millionen Euro wieder positiv zum Haniel-Beteiligungsergebnis bei, nachdem im Vorjahr -707 Millionen Euro auf das Beteiligungsergebnis der Finanzbeteiligung CECONOMY AG entfielen. Das höhere Ergebnis vor Steuern führte bei einem leicht niedrigeren Steueraufwand zu einem Anstieg des Nachsteuerergebnisses von -848 Millionen Euro im Vorjahr auf 130 Millionen Euro im Jahr 2019. 

Corona-Krise belastet Ausblick ins Jahr 2020
Die aktuelle Corona-Krise wird erhebliche negative Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung des Jahres 2020 haben. Dabei werden alle Geschäftsbereiche negativ betroffen sein, jedoch in unterschiedlichem Maße. Aktuell lassen sich die Auswirkungen der Krise nicht belastbar abschätzen. Haniel sieht sich aufgrund der soliden Bilanz- und Finanzstruktur gut gerüstet, die anstehenden Herausforderungen zu meistern. In dieser Phase ist es für Haniel besonders wichtig, den Umbau des Portfolios konsequent voranzutreiben und sich langfristig nachhaltig und zukunftssicher auszustellen. 

Hier finden Sie den kompletten Geschäftsbericht 2019

Kontakt

Julia Heitmann

Head of Communications

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