24. Mai 2023

Enkelfähig ist, wenn Klimaschutz profitabel wird

„Lass uns das in die Tat umsetzen, nicht nur eine weitere Foliensammlung erstellen.“ Mit diesem Versprechen begannen Maren Otte und Luca Costa die Arbeit am Klimaschutzplan der CWS. Ihr Ziel: eine Roadmap zu erstellen, die es der CWS-Gruppe ermöglicht, ihre Kohlenstoffemissionen bis 2030 um 50 Prozent zu reduzieren. Am Ende haben Maren, Luca und ein ganzes Team von Expert:innen viel mehr als das erreicht: Es gelang ihnen, einen positiven Business Case für ihre Dekarbonisierungs-Roadmap zu errechnen. Und während die ersten Initiativen zur Verringerung des Kohlenstoffausstoßes bereits umgesetzt werden und die CWS-Abteilungen an mehreren Standorten Projekte planen und durchführen, haben Maren und Luca nun den ersten Enkelfähig Award gewonnen. Herzlichen Glückwunsch!

Ausgezeichnet: Haniel CPSO Katharina Peterwerth überreichte den Enkelfähig Award an Maren Otte. Mit ihrer Klimaschutz-Roadmap zeigt die CWS, dass CO2-Reduzierung ein echter Geschäftsvorteil sein kann.

Klimaschutz als positiver Business Case

Premiere auf dem diesjährigen Haniel Leadership Meeting: Maren Otte, Director Corporate Communications & Sustainability bei CWS, gewann gemeinsam mit Luca Costa, der als Sustainability Manager in ihrem Team arbeitet, den erstmals vergebenen Enkelfähig Award für ein Projekt, das einen Paradigmenwechsel in der Haniel-Gruppe ausgelöst hat. Es geht um ein Klimaschutzprogramm, das innerhalb eines Jahrzehnts einen positiven Business Case für alle Investitionen liefert. Was könnte enkelfähiger sein als das? 

Realität statt PowerPoint

Die Erstellung dieses Plans erforderte 14 Wochen konzentrierte Arbeit und rund 40 Expert:innen aus vielen verschiedenen Funktionen und Geschäftsbereichen. „Am Anfang haben Luca und ich uns gegenseitig ein Versprechen gegeben“, sagt Maren. „Dies wird keine PowerPoint-Präsentation sein. Sondern Realität.“ Luca hatte erst vor kurzem seine Arbeit bei CWS aufgenommen, als das Projekt anlief. Er fügt hinzu: „Nicht, dass wir keine Folien hätten, wir hatten tatsächlich einen ganzen Haufen davon, aber es ist so viel mehr als das.“

Dr. Maren Otte, Director Corporate Communications & Sustainability bei CWS
Luca Costa, Sustainability Manager bei CWS

Das Ziel: 50 % weniger Emission bis 2030

„Ich hatte zuvor noch nie an einem ähnlichen Projekt für eine so große und komplexe Organisation wie CWS gearbeitet“, sagt Luca. Die vier CWS-Abteilungen Hygiene, Workwear, Firesafety und Cleanrooms beschäftigen mehr als 10.000 Mitarbeitende und sind an 58 Standorten in 15 Ländern tätig. Mehrere Großwäschereien, eine Flotte von Lieferwagen und ein großes Netzwerk von Lieferanten und Partnern gehören zum Business. Die Aufgabe von Luca und Maren: Sie sollen einen Plan ausarbeiten, der die Emissionen von CWS bis 2030 um 50 Prozent reduziert. Keine Aufgabe, die von zwei Nachhaltigkeitsmanager:innen allein bewältigt werden konnte! Also holten sich die beiden die Hilfe von weiteren Fachleuten. 

Aha-Moment: Reduktions-Maßnahmen wirken sich finanziell positiv aus

„Es war beeindruckend zu sehen, wie schnell wir in der Lage waren, das Bewusstsein für dieses wichtige Thema innerhalb des Unternehmens zu schärfen, indem wir Menschen aus verschiedenen Funktionen und aus allen Abteilungen erfolgreich einbezogen haben. Die Leute waren wirklich an Bord und warteten darauf, dass ihnen jemand sagt, wo sie anfangen sollen“, erinnert sich Luca. CWS-Expert:innen aus den Bereichen Logistik, Lieferkette, Wäscherei und Produktmanagement beteiligten sich an dem Projekt und brachten wertvolle Ideen ein, wie die Emissionen in ihrem jeweiligen Arbeitsbereich reduziert werden können. Workshops halfen dabei, diese zu priorisieren: Welche würden die größte Wirkung haben? Wie schwierig würde die Umsetzung sein? Das waren die Fragen, auf die das Team Antworten finden musste.  

Maren fährt fort: „Aus all diesen großartigen Ideen haben wir 19 herausgefiltert und begonnen, einige große Zahlen zu berechnen – Umsetzungskosten, eingesparte Gesamtemissionen und so weiter. Das war der Moment, in dem wir ein echtes Aha-Erlebnis hatten.“ Die Zahlen zeigten, dass sich einige Maßnahmen bereits wenige Jahre nach ihrer Umsetzung finanziell positiv auswirken würden. Die wichtigste Kennzahl: der Kapitalwert (Net Present Value, NPV). Einfach ausgedrückt, bestimmt er, ob ein Projekt zu einem Nettogewinn oder -verlust führen wird.

Klimaschutz-Roadmap mit 19 Maßmahmen

Durch die Berechnung des Kapitalwerts zusammen mit dem Potenzial zur Emissionseinsparung aller 19 Maßnahmen konnte das Projektteam mit Unterstützung von Expert:innen von Accenture eine Klimaschutz-Roadmap erstellen, die bis zum Ende des Jahrzehnts einen positiven Business Case für CWS liefern würde. Entscheidend ist, dass dieser Plan mit der heute verfügbaren Technologie funktioniert – weitere Verbesserungen und frühere Gewinne sind möglich, sobald Technologien kostengünstiger und effizienter werden. „Die Umstellung unseres Fuhrparks auf elektrische Transporter bis 2030 würde beispielsweise 50.000 Tonnen CO2-Äquivalente einsparen, aber zum heutigen Zeitpunkt hat diese Maßnahme einen negativen Kapitalwert. Wir sind jedoch zuversichtlich, dass sich dies ändern wird. Gleichzeitig beginnen wir sofort mit Maßnahmen, die einen eindeutig positiven Business Case haben – wie Photovoltaikanlagen“, erklärt Luca. 

Da Luca und Maren ihren Plan rechtzeitig zur Budgetplanung im vergangenen Jahr vorlegen konnten, ist die Umsetzung bereits im Gange. „Wir haben jeder Abteilung einen individuellen Plan und Richtlinien gegeben. Wenn sie den Plan befolgen, werden sie das Ziel von -50 Prozent Emissionen bis 2030 erreichen. Aber natürlich gibt es eine gewisse Flexibilität, und sie können die Planung ihren Bedürfnissen entsprechend anpassen“, sagt Luca. 

Maren fügt hinzu: „Das wirklich Schöne an diesem Projekt ist jedoch, dass wir jetzt eine systematische Möglichkeit haben, Alternativen zu vergleichen und Prioritäten für Klimaschutzmaßnahmen zu setzen. Wir sehen, dass dieses Projekt in der gesamten Haniel-Gruppe dazu beigetragen hat, die Denkweise über CO2-Reduzierung zu ändern – weg von etwas, das teuer ist, hin zu einem echten Geschäftsvorteil. Oder einfach ausgedrückt: Enkelfähig.“

Autorin

Julia Heitmann

Nordlicht mit neuer Wahlheimat am Rhein. Leitet bei Haniel die Kommunikation und schreibt am liebsten über Held:innen hinter den Kulissen. Lieblingsorte auf dem Enkelfähig Campus: das Museum und der Fitnessraum.
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